Start der Bundesligasaison
- jantefett
- 27. Feb.
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In wenigen Wochen geht es auf den Matten wieder rund. Schon bald steht in der Judo-Bundesliga die neue Saison an, in der höchsten nationalen Vereinsklasse wird dann wieder um Punkte und nicht zuletzt um den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft gekämpft. Die Blicke gehen dabei auch wieder nach Bottrop, der JC 66 Bottrop schickt einmal mehr Herren- und Frauenteams ins Rennen und hofft auf ein möglichst erfolgreiches Abschneiden. Dabei weisen beide Mannschaften der 66er jeweils Veränderungen auf. Für die JC-Frauen soll es erneut um Medaillen gehen, nachdem sie im Vorjahr erst im Halbfinale scheiterten und immerhin Bronze ergattern konnten.
Als äußerst interessant sollte sich bereits einige Zeit vor dem Ligastart die Gestaltung des Kampfplans erweisen. Die Paarungen stehen mittlerweile fest: Das Herrenteam der Piraten wird vier seiner sieben Hauptrundenkämpfe vor heimischem Publikum bestreiten. Zu Gast in Bottrop sein werden Hertha Walheim, das Hamburger Judo-Team, der Berliner JC und UJKC Potsdam. Das Derby bei der Sport-Union Annen hingegen wird auswärts in Witten ausgetragen, auch das NRW-Duell gegen Remscheid findet in fremder Halle statt. Grundsätzlich sorgt die Auslosung der Kämpfe für Zufriedenheit bei den „Piraten“, wie Teammanager Jan Tefett betont: „Es gibt aus Vereinssicht immer gute und weniger gute Paarungen. Unser Ziel ist es natürlich, dem eigenen Publikum in den Heimkämpfen möglichst etwas zu bieten. Gegen einen Gegner wie Hamburg dürfte es natürlich schwer werden, ansonsten sehen wir dem Ganzen aber recht optimistisch entgegen.“
Dass das traditionell stimmungshafte und gut besuchte Lokalderby gegen Witten auswärts ausgetragen wird, sei zwar schade. „Ansonsten werden wir aber natürlich alles daran setzen, wieder eine ordentliche Saison zu kämpfen“, versichert Tefett, der einen Einblick auf manch eine personelle Veränderung bei den 66ern gibt. So kehrt nicht nur Oleg Gusev wieder in den Kader der Bottroper zurück – auch Michael Korrel gibt sein Comeback im JC-Dress. Schon vor geraumer Zeit kämpfte der Niederländer für die Bottroper, gemeinsam mit Landsmann Jelle Snippe soll Korrel nun für wichtige Punkte sorgen. Tefett: „Wir hatten im vergangenen Jahr leider etwas Pech, was die Verfügbarkeit der ausländischen Athleten betraf. Wir sehen uns hier aber gut aufgestellt und hoffen darauf, dass die Jungs diesmal mehr zum Zug kommen werden. Das betrifft ja auch unsere stalleigenen Kämpfer wie Nicolas Kutscher.“ Letzterer krönte sich in seiner Gewichtsklasse vergangenes Jahr zum Deutschen Meister und dürfte bei den 66ern ebenfalls eine zentrale Rolle spielen.
Wohin es für die Bottroper in der neuen Kampfzeit unter der Leitung von Trainer Markus Wallerich konkret gehen soll, bleibt zunächst zwar offen. „Wir wollen unserer Leistung und dem Potenzial des Teams aber schon durch einen entsprechenden Tabellenplatz gerecht werden“, schätzt Tefett die Chancen der „Piraten“ ein, „eine ordentliche Platzierung im Mittelfeld wäre schön.“ Ob es gar zu mehr reichen kann, bleibt abzuwarten. Immerhin spielen verschiedene Faktoren in das Abschneiden des Teams mit ein, zudem hegt die in Teilen finanzstarke Konkurrenz höhere Ambitionen. Tefett: „Wir wollen dagegen wieder mit anderen Werten überzeugen. Deshalb können wir schon jetzt stolz darauf sein, dass unsere Mannschaft weitestgehend zusammengeblieben ist, wenngleich einige Jungs sehr lukrative Angebote vorliegen hatten. Den JC 66 macht das familiäre Miteinander und die mannschaftliche Geschlossenheit aus. Und darauf bauen wir auch weiterhin.“
Eben jenen Weg haben auch die JC-Frauen längst eingeschlagen. Brachte die Truppe um 66-Coach Frank Urban im vergangenen Jahr eine im Durchschnitt sehr junge Mannschaft ins Rennen, fiel der Ertrag umso erfreulicher aus: Neben einigen beherzten Leistungen konnten sich die „Piratinnen“ mit dem Gewinn der Bronzemedaille selbst belohnen. Zwar war im Halbfinale gegen das süddeutsche Topteam, die TSG Backnang, Schluss. Doch die Eindrücke machen Mut für die Zukunft. So soll auch die neue Saison vor allem den Nachwuchs der JC-Frauen nach vorne bringen. Neben gestandenen Athletinnen wie Agatha Schmidt wird der Fokus zunehmend auf junge Kräfte wie Helen Habib, Ronja Buddenkotte oder Pia Urban gerichtet.
So darf mit Spannung erwartet werden, ob es den Bottroperinnen gelingen wird, ihren Vorjahreserfolg zu wiederholen. „Es wird schon eine Herausforderung, einen Platz unter den ersten zwei Teams zu holen“, meint Tefett zwar. Immerhin sei die Konkurrenz in der Süd-West-Staffel groß, die Konkurrenz habe deutlich nachgelegt. Zuzutrauen ist den Bottroperinnen ein erneuter Erfolg aber allemal. Den Auftakt machen die JC-Frauen daheim gegen den frischgebackenen Meister aus Speyer, zudem empfangen die 66erinnen in einem zweiten Heimduell die Sport-Union Annen.
Text: Sebastian Helmke
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